Was sollten Sie bei einer Microsoft 365-Migration beachten?

Dieser Artikel erschien zuvor bei AvePoint.

Eine Frage, die von Kunden bezüglich eines bevorstehenden Microsoft 365-Migrationsprojekts sehr oft gestellt wird, lautet: „Wie schnell kann der Inhalt migriert werden?“ Wirklich nachvollziehbar! Dies ist eine wichtige Frage, die Sie einem Anbieter stellen sollten, der die Verantwortung tragen wird, Ihre Daten von einer Plattform zur anderen zu migrieren.

Bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden, der Sie bei Ihrem Datenmigrationsprojekt unterstützt, sollten Sie jedoch eine weitere wichtige Frage stellen: „Wie effizient ist Ihr Migrationsprozess?”

Der Migrationsdurchsatz ist hierbei eine bedeutende Überlegung. Weitaus wichtigere Messgrößen zur Planung und Optimierung sind jedoch die Startdaten und Enddaten der Migration, die alle Aktivitäten innerhalb eines Projekts darstellen.

Vorab würde ich gerne einige Hintergründe erklären. Danach fahren wir fort. AvePoint hat bereits zahlreiche Lasttests durchgeführt, um einen generellen Performance-Erwartungswert für verschiedenste Szenarien zu bestimmen: SP 2010 zu SPO, SPO zu SPO, FileShares zu Microsoft Teams und noch mehr. Tatsächlich bieten derartige Tests bei jeder größeren Version von FLY oder DocAve einen ersten Referenzrahmen. Diese stellen jedoch keinen absoluten Maßstab dar und können deshalb nicht analog von Projekt zu Projekt angewendet werden. Es ist äußerst kompliziert die Performance-Ergebnisse des Testumfelds auf unterschiedliche Umgebungen zu übertragen. Auch die Variabilität der Daten ist dafür zu groß.

 

Nach jahrelanger Erfahrung kennen wir einige Merkmale, die sich auf die Schnelligkeit eines spezifischen Datenmigrationsprojekts auswirken können. Dazu gehören beispielsweise:

  • Grundlegende Informationen über den zu verschiebenden Inhalt („Primärinformationen“)
  • Die Architektur und grundlegende Performance des für die Migration ausgewählten Tools
  • Durch den Anbieter festgelegte Drosselung der Datenrate an den Quellpunkten und Zielendpunkten, um die Zuverlässigkeit der Plattform zu sichern
  • Die Architektur und grundlegende Performance des für die Migration ausgewählten Tools
  • Effizienz des Migrationsprozesses und Betriebszeit des Auftrags
  • Zusätzliche Attribute zu migrierender Inhalte wie Metadaten, Berechtigungen usw. („Sekundärinformationen“)
  • Verfügbare Hardware für die Ausführung der Migrationsaufträge

Die Haupt-Faktoren, die leider häufig übersehen werden, aber einen enormen Einfluss auf die Gesamtdauer des Projekts haben, sind: Prozesseffizienz und Betriebszeit der Migration.

Einfacher gesagt: Stellen Sie sicher, dass Ihre Migrationsplattform auch bei hoher Arbeitsauslastung mit voller Kapazität läuft. Außerdem sollte dafür gesorgt werden, dass zwischen den Aufträgen keine zeitlichen Lücken auftreten und die Fehlerquote bei der Ausführung so gering wie möglich gehalten wird. Im folgenden Teil werde ich drei Bereiche vorstellen, auf die man bei einer Microsoft 365-Migration besonders achten muss.

1. Infrastrukturkapazität

Dies betrifft die Optimierung Ihrer Migrationsplattform auf das Erreichen der Projektziele und die Menge der zu verschiebenden Inhalte. Dazu gehören die Auswahl einer geeigneten Infrastruktur sowie die Maximierung der Anzahl an Agenten, um auf der gesamten Plattform die parallele Ausführung von Aufträgen möglich zu machen. Denken Sie daran, dass Microsoft die Übertragung drosselt, wenn Sie zu viele Aufträge gleichzeitig ausführen.

Wann genau dieser Zeitpunkt erreicht ist, lässt sich kaum vorhersagen. Aus diesem Grund raten wir Ihnen, die verfügbare Kapazität schrittweise zu erhöhen und gleichzeitig die Auftragsfehlercodes auf Anzeichen einer Drosselung zu überwachen. Eine Migration mit zehn Agenten durchzuführen, um dann zu erkennen, dass die Drosselung aktiv wird und Abläufe verzögert werden, wäre also kontraproduktiv. Die Grenze ist hier fließend und muss aufmerksam angepasst werden.

2. Stillstandszeit

Sobald Sie in die Einrichtung Ihrer Migrationsarchitektur investiert haben, sollten Sie die Anzahl der zu jeder Zeit ausgeführten Migrationsaufträge erhöhen. Eine Investition in Infrastruktur-Ressourcen ist zu kostspielig, um ungenutzte Server-Kapazität zuzulassen. Normalerweise werden Aufträge bei der Durchführung von Migrationen in Auftragsgruppen eingeteilt, um sicherzustellen, dass gleich nachdem ein Auftrag abgeschlossen wurde, die nächsten Aufträge automatisch ausgewählt und ausgeführt werden und das ohne menschliches Handeln.

So wird es für die technische Gruppe möglich, den Fokus mehr auf die Fehlerbehebung und die Auftragsberichterstattung zu setzen und weniger auf die Planung und das Starten von Aufträgen, die jederzeit anfallen können. Noch einmal: Stellen Sie sicher, dass jede mögliche Maschinenarbeitsstunde für die Ausführung Ihrer Aufträge genutzt wird.

3. Fehlerquoten

Ein mit 20 GB pro Stunde durchgeführter Auftrag ist weniger schön, wenn er mit Fehlern übersät ist, die Sie auswerten, beheben und zur erneuten Ausführung kennzeichnen müssen, obwohl die Zahl anfangs sehr beeindruckend erscheinen mag. Bestimmte Quellen sind für höhere Objektfehlerquoten durchaus anfälliger als andere. Auch Zeitüberschreitungen und Schwellenwerte können dazu beitragen, dass Aufträge erneut durchgeführt werden müssen. Aufgrund unserer Erfahrung wissen wir, dass Projekte an dieser Stelle oft am meisten Zeit verlieren. Stellen Sie sich vor, Ihre Migrationsplattform ist inaktiv, während Sie Ihre Zeit für die Behebung von Auftragsfehlercodes und die erneute Ausführung von Migrationsaufträgen verwenden müssen.

Einige Fehlerberichte sind unvermeidbar. Allerdings empfehlen wir Ihnen, im Voraus etwas Zeit zu investieren und Bereiche, die laut unserer Erkennungstools überdurchschnittlich hohe Fehlerquoten aufweisen könnten, von anderen Quellcontainern abzutrennen, die solche Fehlersymptome nicht zeigen. Zudem muss betont werden, dass bestimmte Fehler behoben werden können, andere hingegen nicht.

Deshalb ist es wichtig, über eine Möglichkeit zu verfügen, Ihre Fehlerberichte auf Makroebene zu betrachten und Fehlercodes herauszufiltern, die von Nutzern bearbeitet werden müssen. Des Weiteren sollten Sie für Fälle, in denen die Nutzer Fehler direkt an den Dateien beheben müssen, einen effizienten Mechanismus zur Meldung von Objektfehlern verfügbar machen. Das Verschicken von E-Mails mit individuellen Auftragsberichten an Hunderte oder Tausende von Nutzern ist keine leichte Aufgabe und muss daher in der Planungsphase bedacht werden.

Schlussgedanken                                                                                                 

Um einen reibungslosen Ablauf Ihres Migrationsprojekts sicherzustellen, ist es besonders wichtig, dass Sie sich auf die Prozesseffizienz und Betriebszeit der Migration fokussieren. Durch Reduktion der Stillstandszeiten auf ein Minimum, Vermeidung von Drosselung und angemessenes Umgehen mit der Fehlerquote können Sie bei jedem Microsoft 365-Migrationsprojekt einen ziemlich problemlosen Ablauf sicherstellen.

Autor: Tony Litvak